Spezifisches IgG und IgG4
Enzym Immuno Assay zur quantitativen Bestimmung von spezifischem IgG oder spezifischem IgG4 in humanem Serum oder Plasma
Enzym Immuno Assay zur quantitativen Bestimmung von spezifischem IgG oder spezifischem IgG4 in humanem Serum oder Plasma
Allergenspezifische Antikörper vom Typ Immunglobulin-G (IgG) sind für die Vermittlung allergischer Reaktionen vom zytotoxischen sowie Immunkomplextyp verantwortlich und spielen deshalb in der erweiterten Allergiediagnostik eine wichtige Rolle. Antikörper, auch als Immunglobuline (Ig) bezeichnet, spielen eine entscheidende Rolle bei der humoralen Immunantwort gegen körperfremde, infektiöse Agenzien. Darüber hinaus können Ig insbesondere vom IgG Typ gegen in der Regel harmlose Antigene, wie z.B. Inhalations- oder Nahrungsmittelantigene gebildet werden. Die Bildung allergenspezifischer Antikörper vom Typ IgG ist für das Auftreten bestimmter Erkrankungen verantwortlich. Ein typisches Krankheitsbild stellt die exogen-allergische Alveolitis dar, die durch eine meist berufliche Exposition gegen Substanzen in der Atemluft ausgelöst wird. Dabei handelt es sich in der Regel um Pilz- und Bakterienbestandteile, aber auch Exkremente, Mehle oder Chemikalien, die als Staub oder Aerosole am Arbeitsplatz eingeatmet werden. Es ist also eine Erkrankung, die aufgrund einer langfristigen Exposition gegenüber bestimmten Antigenen auftritt. Häufig sind das Berufserkrankungen wie z.B. die „Farmerlunge“ (entsteht durch schimmliges Heu), die „Vogelhalterlunge“ (entsteht durch Vogelexkremente und Federnstaub), die „Obstbauernlunge“ (entsteht durch Obststaub).
Durch die Bildung allergenspezifischer IgG-Antikörper kann es zu einer allergischen Reaktion vom Typ 3 (Immunkomplextyp) in den Lungenbläschen (Alveolen) kommen. Es entsteht zunächst eine akute Entzündung, die mit der Zeit chronisch werden und schließlich im schlimmsten Fall in einer Lungenfibrose enden kann. Immunglobuline (Ig) der IgG4-Subklasse spielen eine entscheidende Rolle bei der humoralen Immunantwort während einer Immuntherapie, z.B. gegen Insektengifte (Biene und Wespe). Das Ansteigen der IgG4 Konzentration weist auf einen erfolgreichen Verlauf der Immuntherapie hin. Über spezifisches IgG4 wurde berichtet, dass es mit IgE um die Bindung an das korrespondierende Antigen (Allergen) konkurriert. Daher wird angenommen, dass spezifisches IgG4 zu einer Reduktion der Fähigkeit zur Degranulation von Mastzellen und basophilen Granulozyten führt.
IgG: Das Testsystem basiert auf dem Prinzip des ELISA (Enzyme Linked Immuno Sorbent Assay). Es erfasst Antigen-spezifische IgG-Antikörper im Serum oder Plasma von Patienten mit einer Allergie vom Typ III (exogen-allergische Alveolitis). Verdünntes Patientenserum oder -plasma wird in Antigen-beschichteten Mikrotiterstreifen inkubiert. Spezifische IgG-Antikörper in der Patientenprobe binden an die an der Oberfläche der Kavitäten gebundenen Antigene. Nach Zugabe von Anti-human-IgG-Alkalische-Phosphatase-(AP)-Enzymkonjugat bildet sich ein festphasengebundener Antigen/IgG/anti-IgG-AP-Komplex. Die Menge des Antikörper-Enzym-Komplexes wird durch Zugabe von p‑Nitrophenylphosphat-(pNPP)-Lösung nachgewiesen. Nach Abstoppen der enzymatischen Reaktion mit Natronlauge (NaOH) wird die Extinktion des farbigen Reaktionsproduktes, die der Konzentration an spezifischem IgG direkt proportional ist, bei 405 nm (Referenzwellenlänge 620 nm) gemessen. Standardseren mit bekannten IgG-Konzentrationen ergeben eine Standardkurve mit deren Hilfe die Konzentrationen der unbekannten Proben ermittelt werden können.
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IgG4: Das Testsystem basiert auf dem Prinzip des Enzyme Linked Immuno Sorbent Assay (ELISA) und detektiert antigen- (allergen-) spezifische IgG4-Antikörper. Verdünntes Patientenserum oder ‑plasma wird in Antigen-beschichteten Mikrotiter-Teststreifen inkubiert. Dabei binden spezifische IgG4-Antikörper der Patientenproben an die Antigene (Allergene). Ungebundene Antikörper werden anschließend durch Waschen entfernt. Die Allergen-spezifisch gebundenen Antikörper werden von einem zweiten Anti-human-IgG4 Antikörper erkannt, welcher an eine Horseradish peroxidase (HRP) gekoppelt wurde. Die gebundenen IgG4/anti-IgG4/HRP-Komplexe werden nach einem erneuten Waschschritt durch die Zugabe des HRP-Substrates 3,3’,5,5’-Tetra-Methyl-Benzidin (TMB), was zur Bildung eines blauen Farbstoffs führt, nachgewiesen. Nach Abstoppen der enzymatischen Reaktion mittels Säure schlägt die Farbe nach gelb um. Die optische Dichte (OD) des farbigen Reaktionsproduktes wird bei 450 nm (Referenzwellenlänge 620 nm) gemessen. Die IgG4-Konzentration in der Patientenprobe ist direkt proportional zu der ermittelten OD. Als Referenz dienen Kalibratoren mit bekannten IgG4-Konzentrationen. Anhand der ODs der Kalibratoren wird eine Standardkurve generiert, mit deren Hilfe die IgG4-Konzentrationen der unbekannten Proben ermittelt werden können.
Zur Durchführung des spez. IgG und IgG4 steht unser ALLERG-O-SYSTEM (Download: Flyer ALLERG-O-SYSTEM) zur Verfügung, ein System zur semi-automatischen Testabarbeitung.
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